Medientechnologinnen und Medientechnologen Siebdruck sind für die für Produktion von unterschiedlichsten Werbemitteln und technischen Anwendungen zuständig. Diese werden mit Hilfe von Siebruckmaschinen in unterschiedlicher Größe und Anzahl hergestellt. Zusätzlich wird der Siebdruck oft durch den Digitaldruck und den Tampondruck ergänzt.
Medientechnologinnen und Medientechnologen Siebdruck erstellen ihre Druckvorlagen selbständig an Computersystemen, stellen ihre Druckformen her, richten Druckmaschinen auftragsbezogen ein und steuern den Druckprozess zur Herstellung der Gesamtauflage. Dafür analysieren sie konkrete Arbeitsaufgaben, wählen produktspezifisch Materialien und Verarbeitungswege aus und führen eine auftragsbezogene Produktionsplanung durch. Sie steuern und überwachen den Produktionsprozess vom Dateneingang bis zur Weiterverarbeitung. Sie arbeiten kundenorientiert, berücksichtigen ökonomische und ökologische Aspekte sowie den Verwendungszweck des gefertigten Produkts und die technischen Bedingungen des Produktionsprozesses.
Die Ausbildung dauert drei Jahre und findet an modernsten Maschinen und Geräten statt. Siebdruckerinnen/Siebdrucker haben vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten, beispielsweise zum Industriemeister Printmedien, zum Medienfachwirt Print oder zum Druck- und Medientechniker.
1. Allgemeiner Bereich | Jahr 1 | Jahr 2 | Jahr 3 |
---|---|---|---|
Religionslehre | 1 | 1 | 1 |
Deutsch | 1 | 1 | 1 |
Gemeinschaftskunde | 1 | 1 | 1 |
Wirtschaftskunde | 1 | 1 | 1 |
2. Fachtheoretischer Bereich | |||
Lernbereich Grundstufe | 7 | – | – |
Lernbereich Fachstufe I | – | 7 | – |
Lernbereich Fachstufe II | – | – | 7 |
3. Wahlpflichtbereich | 2 | 2 | 2 |
Stützunterricht | |||
Ergänzende Fächer, z. B.
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Allgemeiner Bereich mit den Fächern
- Religionslehre
- Deutsch
- Gemeinschaftskunde
- Wirtschaftskunde
- Berufsbezogenes Englisch
Fachlicher Bereich mit den Fächern
- Berufsfachliche Kompetenz
- Projektkompetenz
Für die dreijährige duale Ausbildung ist der Hauptschulabschluss Voraussetzung, allgemein wird jedoch aufgrund der hohen Anforderungen an die Auszubildenden ein höherwertiger Schulabschluss empfohlen.
Wer Medientechnologe/in Druck oder Siebdruck werden möchte, sollte technisches und mathematisches Verständnis mitbringen, ein gutes Auge besitzen und Freude an der Arbeit mit Farbe und Maschinen haben.
Ein großer Bestandteil der Ausbildung ist die Qualitätsüberwachung, das Messen und Prüfen des Druckproduktes. Medientechnologen arbeiten oft im Schichtbetrieb und müssen am Ende der Ausbildung den Produktionsprozess selbständig vorbereiten und durchführen können.
Interview mit Nicole Dombrowski (Absolventin 2008)
Wie sind Sie auf die Idee gekommen einen Druckberuf zu erlernen?
Ursprünglich wollte ich Mediendesignerin werden. Da dieser Berufszweig jedoch stark überlaufen war, ging ich nach dem zweijährigen Berufskolleg an der
Gewerblichen Schule Lahr erst einmal in die Leiharbeit und landete ich bei der Firma New Albea Kunststofftechnik als Produktionshelferin.
Nach zwei Jahren wurde ich indie Abteilung Siebdruck versetzt und an den Druckmaschinen angelernt.
Schnell merkte ich, dass dieser Beruf mich faszinierte und ich immer mehr darüber wissen wollte. Nach einem halben Jahr wurde mir schließlich ein Ausbildungsplatz angeboten und startete 2005 meine Ausbildung zur Siebdruckerin, was ich bis heute keinen Tag bereut habe.
Was fasziniert Sie so an Druckprodukten?
Druckprodukte tauchen überall in unserem Alltag auf, ohne dass es uns bewusst ist. Kugelschreiber, Smartphones, Hundeleinen, Babyschnuller und noch vieles mehr. Ich finde es faszinierend, dass der Markt für Druckprodukte so vielseitig und stabil ist.
Mit welchem Schulabschluss sind Sie denn in die Ausbildung eingestiegen?
Ich bin mit der Mittleren Reife und dem Titel „Technische Kommunikationsassistentin“ in die Ausbildung gegangen, wobei ein guter Hauptschulabschluss vollkommen ausreichend gewesen wäre.
War die Ausbildung schwierig für Sie und welchen Anteil hatte die Berufsschule am Gelingen?
Das praktische Wissen wurde mir schon vor meiner Ausbildung als Leiharbeiterin vermittelt, so dass ich damit keine Probleme hatte. Bei der Theorie in der Berufsschule hatte ich schon ein paar Schwierigkeiten. Aber durch die gute Zusammenarbeit der Azubis in der Klasse und durch die Hilfe der Lehrer, habe ich auch diese Hürde erfolgreich gemeistert.
Was sollten Bewerber mitbringen, die sich für den Beruf interessieren?
Sie sollten sich nicht davor scheuen, auch praktisch zu arbeiten. Im Gegensatz zu anderen Druckberufen ist Siebdruck immer noch ein Handwerk. Er beinhaltet weit mehr, als nur Druckdaten erstellen und Maschinen bedienen.
Zum Alltag eines Siebdruckers gehört auch das Farben mischen, das Vor- und Nachbehandeln von Siebgeweben, die richtige Auswahl der Arbeitsmaterialien, Auswahl der Siebbeschichtungen, Farben druckfertig einzustellen und die Maschineneinstellungen je nach Druckmotiv erneut zu optimieren und noch vieles mehr. Dadurch ist der Siebdruck aber auch so vielseitig und es stehen einem nach abgeschlossener Ausbildung viele Möglichkeiten offen.
Sie sind mittlerweile als Ausbilderin in Ihrem Betrieb der Firma New Albea Kunststofftechnik GmbH in Seelbach tätig und sehen die Ausbildung auch aus dieser Sicht. Wo liegen die Hürden für die Auszubildenden und wie können sie die Ihrer Meinung nach überwinden?
Durch das duale Ausbildungssystem zwischen Berufsschule und Ausbildungsbetrieb ist das Erlernen der Theorie und der Praxis eng miteinander verbunden. So haben die Auszubildenden die Möglichkeit, die neu erlernte Theorie im Betrieb direkt zu hinterfragen oder zu testen. Dadurch wird ihr Verständnis ununterbrochen gefördert. Oft scheuen sich aber die Auszubildenden davor, Fragen zu stellen. Es ist gar nicht schlimm, nicht gleich auf Anhieb alles zu wissen. Als Ausbilderin versuche ich natürlich, die Unsicherheit zu nehmen und meine Azubis bestmöglich auf die Prüfungen vorzubereiten.
Sie haben 2008 Ihren Abschluss gemacht. Die Druckindustrie hat sich in Ihrem Bereich seither stark verändert. Brauchen wir überhaupt noch Medientechnologen in der Zukunft?
Die Antwort ist ein klares „Ja“! Die Stärke des Medientechnologen Siebdruck liegt in seiner Vielseitigkeit. Die Druckindustrie entwickelt sich stetig und schnell weiter, was sich auch in der Kunststoffindustrie zeigt. Facharbeiter in diesen Bereichen zu finden, ist eine Seltenheit geworden. Ein Grund dafür, warum es so wichtig ist, auszubilden.
Im digitalen Zeitalter sind Drucksachen, wie Prospekte oder Banner und auch Produkte wie Waschmaschinen, Smartphones oder Innenausstattungen in Autos
weiter wichtig bleiben. Und damit ist der Medientechnologe Druck und der Medientechnologe Siebdruck ein zukunftsorientierter und stabiler Berufszweig.
Wer sich für den Beruf des Medientechnologen interessiert, hat die Möglichkeit, die Ausbildung noch in diesem Jahr zu beginnen. Einige Betriebe in der Region suchen für den Herbst 2017 noch Auszubildende.
Es besteht die Möglichkeit während der Ausbildungsblöcke im Wohnheim der Badischen Malerfachschule Lahr zu wohnen.